Bei der Anlage der Strecke mussten das Tal des Ihner Bachs in Niedaltdorf sowie die Saar zwischen Rehlingen und Dillingen (Saar) überbrückt werden. Daneben finden sich noch eine Zahl weiterer Brückenbauwerke entlang der Strecke. So etwa die Brücke über die Rue de Benting (Bentinger Straße) in Bouzonville, die Brücke über die Lothringer Straße in Hemmersdorf, die Brücke über die L 170 und die Brücke über die BAB 8 bei Rehlingen sowie die jüngste Brücke über die L 347, die sogenannte „Querspange“ in Höhe des Aluminiumwerkes bei Dillingen und in Höhe des Umspannwerkes in Pachten vor Querung der Saarstrecke, die ebenfalls auf einer Brücke überquert wird. Daneben finden sich zahlreiche kleine Durchlässe wie etwa im Bereich des Bahnhofs Hemmersdorf und der Heßmühle in Siersburg. Diese sind teils noch in annähernd ursprünglichem Zustand erhalten.
Brücke über das Tal des Ihner Bachs in Niedaltdorf
Bereits bei Kriegsbeginn im September 1939 wurde die Niedaltdorfer Brücke im Zuge von Spermaßnahmen durch deutsche Truppen gesprengt. Dies geschah im Zuge der Räumung eines zehn bis 15 Kilometer breiten Streifens an der französischen Grenze. Diese Räumung führte auch zur Einstellung des Bahnverkehrs und zur Abordnung der in der „Roten Zone“ tätig gewesenen Eisenbahner teils an den Rhein in das Gebiet der Reichsbahndirektion (RBD) Mainz sowie in die sogenannten Ostgebiete. Die Bewohner der links der Saar gelegenen Gebiete konnten nach dem Vorrücken der Wehrmacht auf französisches Gebiet im Jahr 1941 zurückkehren.
In diese Zeit fällt auch der Wiederaufbau der Niedaltdorfer Brücke aus den nach Sprengung noch vorhandenen brauchbaren Teilen. Allerdings erfolgte der Aufbau lediglich eingleisig. Die zurückkehrenden Eisenbahner unterstanden in dieser Zeit der RBD Saarbrücken – Betriebsamt 2, Metz. Eine Instandsetzung der beschädigten Gleisanlagen erfolgte durch die zuständige Bahnmeisterei Busendorf. Im Bundesarchiv sind Unterlagen zur Sprengung von Brücken und zur Entminung der Bahnlinie zwischen Dillingen (Saar) und Bettsdorf sowie Bettsdorf und Metz erhalten.
Im Spätsommer 1944 wurde die Brücke durch die auf dem Rückzug befindliche Wehrmacht wieder gesprengt und die Bahnanlagen wurden unbrauchbar gemacht. Der erneute Wiederaufbau nach der Kapitulation des Deutschen Reichs erfolgte wie bereits zuvor eingleisig im ehemals linken Strang. Befahren wurde sie nach dem II. Weltkrieg bis zum Karfreitag 1998 ausschließlich durch Güterzüge.
Brücke über die Saar zwischen Rehlingen und Dillingen
Die Brücke über die Saar erhielt am Dillinger Ufer steinerne Bogen und überspannte in drei Teilen die Saar. Sie wurde 1939 im Zuge der Räumung der Roten Zone gesprengt und ebenso wie die Niedaltdorfer Brücke in den Jahren 1940 und 1941 eingleisig wieder befahrbar hergerichtet. Bei einem Angriff amerikanischer Bomber im Februar 1945 wurde sie zerstört. Bereits zwei Tage nach der Kapitulation des Deutschen Reiches trat unter Leitung des Betriebsamtsvorstandes Preilowski ein Arbeitsstab mit Billigung des Kommandeurs Brennau der 732. Rail Road Operations Battalion (ROB) zusammen.
Der Kommandeur war von der Sorge getrieben, die notwendige Unterstützung der amerikanischen Besatzungstruppen könne durch den lediglich notdürftig durchgeführten Eisenbahnbetrieb nicht in dem erforderlichen Umfang gesichert werden. Per Befehl waren die Eisenbahnanlagen im Saargebiet mit deutschem Personal aufzubauen und sobald dies möglich sein würde der Betrieb ebenfalls mit deutschem Personal durchzuführen. Bis die zerstörten Brücken und Tunnel wieder befahrbar hergerichtet werden konnten, verging indes noch einige Zeit.
Nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte im Juli 1945 oblag die Eisenbahnverwaltung dem Detachement d’Occupation des Chemins de Fer Français (D.O.C.F.). Unter deren Verwaltung erfolgte am 1. April 1947 die Gründung der Saarländischen Eisenbahnen (SEB). Teile von Schienen und Weichen, die bei dem Wiederaufbau der Niedtalbahn nicht benötigt wurden, fanden Verwendung im Bahnhof von Dillingen (Saar) und auf der Saarstrecke. So wurden in Hemmersdorf ausgebaute Weichenteile mit einem Pferdefuhrwerk nach Dillingen (Saar) verbracht und dort in einer doppelten Kreuzungsweiche verbaut. Bis die Brücke über die Saar wieder befahrbar war dauerte es bis ins Jahr 1948.
Die stählerne Fachwerkkonstuktion ruhte auf den noch vorhandenen Widerlagern und konnte lediglich mit reduzierter Geschwindigkeit befahren werden. Dies änderte sich erst 1987, als im Zuge des Ausbaus der Saar zur Großschifffahrtsstraße die alte Brücke und beiden im Bereich der künftigen Schifffahrtsstraße stehenden Brückenpfeiler und die auf ihr ruhende Stahlkonstruktion entfernt und während der Sommerferien eine neue stählerne Bogenbrücke in die Lücke eingeschoben wurde.
Parallel zur Eisenbahnbrücke über die Saar verläuft heute die Straßenbrücke, die die nördlichen Industriegebiete der Stadt Dillingen mit der Bundesautobahn 8 verbindet. Sie wurde nach dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Saarlandes benannt und trägt den Namen „Franz-Josef-Röder-Brücke“. Zuvor war für einige Jahre ein Überqueren der Saar an dieser Stelle ausschließlich der Eisenbahn vorbehalten.
Von der am Dillinger Ufer befindlichen Vorbrücke sind noch die Fundamente und ein steinerner Bogen im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Die durch Kriegseinwirkung beschädigten und zerstörten Bogen wurden in Betonbauweise wiedererrichtet.