Das Interesse der Dillinger Hütte als privatem Geldgeber bestand vor allem darin, eine schnelle Verbindung etwa zum Tochterunternehmen in Redingen (heute Redange), in der Nähe von Diedenhofen (heute Thionville) zu erhalten und Transportkosten in Höhe von rund 40.000 Mark jährlich einsparen zu können. Ferner konnte über die Bahnlinie die Versorgung der mit lothringischer Minette sichergestellt werden. Wegen des Aufschwungs der Stahlindustrie ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war eine Deckung des Erzbedarfs allein aus heimischen Vorkommen nicht mehr möglich. Bis dahin wurde Eisenerz auf dem Binnenschifffahrtsweg über Lahn, Rhein, Mosel und Saar aus dem Lahnrevier angeliefert.
Mit Einführung des Thomas-Verfahrens wurde es möglich, aus der phosphathaltigen Minette der Erzfelder im benachbarten Lothringen und Luxemburg Roheisen zu erzeugen. Gemeinsam mit den Gebrüdern Stumm aus Neunkirchen (Saar) hatte die Dillinger Hütte ab 1876 große Erzfelder bei Hussigny-Longwy in der Region um Redingen erworben. Die Dillinger Hütte betrieb dort ab 1881 ein Hochofenwerk. Ferner konnten in entgegengesetzter Richtung fertige Erzeugnisse an Abnehmer sowie an die Überseehäfen transportiert werden.Aufgrund dieser wirtschaftlichen Bedeutung für den Betrieb wurde von den staatlichen Stellen die Beteiligung der der Dillinger Hütte mit einem wesentlichen Betrag zur Bedingung gemacht.
Bereits am 1. April 1880 war die Eisenbahnverbindung von Diedenhofen (Thionville) über Busendorf (Bouzonville) und Teterchen nach Bous (Saar) hergestellt worden. Noch im selben Jahr war auch die Verbindung zwischen Wadgassen und Völklingen in Betrieb genommen worden. Die Erzbahn zwischen Thionville und Völklingen erlebte ein starkes Verkehrsaufkommen, auf das mit dem Ausbau der Bahnlinie reagiert wurde. Mit der Eisenbahnlinie durch das Niedtal stand eine Alternative Route zur Verfügung.