Neben den wirtschaftlichen Aspekten hatte der Bau der Strecke auch eine politische Bedeutung. Seit der Annexion Elsaß-Lothringens durch das Deutsche Reich im Jahr 1871 trug die „Kaiserliche Generale Direktion der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen“ die Verantwortung für das Eisenbahnnetz in dieser Region. Die Geschäfte unterstanden unmittelbar der Reichskanzlei, in der man sich der wirtschaftlichen und vor allem militärischen Bedeutung eines wohlorganisierten Eisenbahnnetzes und -betriebes sehr bewusst war. Um sich der Treue der Eisenbahner zu versichern, wurden daher in den annektierten Gebieten vorhandene französische Eisenbahnangestellte sukzessive gegen deutsche, vorzugsweise preußische Personale ausgetauscht.
Der Bau der Eisenbahnlinie zwischen Bouzonville und Dillingen (Saar) fällt in eine Zeit, in der das Deutsche Reich in großem Umfang in den Ausbau des Streckennetzes in der Region investierte. Zwischen 1871 und 1914 wuchs dieses von 1.081 Kilometer auf 2.076 Kilometer an. Damit einher ging ein bemerkenswerter Anstieg der Zahl der durch die Eisenbahn beförderten Personen von ca. 8,5 Millionen im Jahr 1872 auf etwa 53 Millionen Personen im Jahr 1912. Das Frachtaufkommen wuchs in diesem Zeitraum von ursprünglich vier Millionen Tonnen auf 42 Millionen Tonnen an. Der Ausbau zielte recht klar auf eine stärkere Anbindung Elsaß-Lothringens an das Deutsche Reich, weshalb ein Ausbau der Strecken nach Frankreich nicht in nennenswertem Umfang festgestellt werden kann.
Auch die Eisenbahnverbindung zwischen Bouzonville und Dillingen (Saar) sollte die Reichslande Elsaß-Lothringen – hier das Gebiet um Bouzonville und Thionville – stärker an das Deutsche Reich binden. Für einen Truppenaufmarsch hatten die Bahnhöfe an der Strecke jeweils auf der dem Empfangsgebäude gegenüberliegenden Bahnhofsseite lange Militärrampen erhalten. Ferner wurde eine Verbindungskurve auf der rechten Saarseite in Richtung Beckingen (Saar) errichtet.

Ausschnitt aus OpenRailwayMap.org (Abgerufen am 8. August 2022)
Die ungefähre Lage der Verbindungskurve ist anhand der im obigen Kartenausschnitt in braun eingetragenen unterbrochenen Linie ersichtlich. Sie zweigte in Höhe des heutigen Standorts der Kläranlage Dillingen von der Niedtalbahn ab und stellte die Verbindung zur Saarstrecke in etwa dort her, wo sich heute das Berta-Bruch-Tierheim Dillingen befindet. Züge aus oder in Richtung Trier, die die Niedtalbahn befuhren, konnten durch die Nutzung der bereits um 1920 wieder entfernten Verbindungskurve ein Kopfmachen im Bahnhof Dillingen (Saar) vermeiden. Während des I. Weltkrieges war die Verbindung durch Truppentransportzüge sehr stark belegt. Sie war maßgebliche Route für den Aufmarsch des Westheeres. Die Truppentransporte von Trier nach Metz verliefen ausschließlich durch das Niedtal.